An der Konferenz „Finance 2.0 Cryptocurrencies & Blockchain“ im September in Zürich kamen rund 250 Teilnehmer zusammen, um über zukünftige Anwendungsfelder der Blockchain-Technologie zu diskutieren.
Der Blockchainansatz wird bereits heute bei der digitalen Währung Bitcoin weltweit eingesetzt und stellt insbesondere für Banken eine Bedrohung für traditionelle Geschäftsmodelle dar. Deshalb versuchen die Fintech-Inkubatoren der Banken fieberhaft neue Anwendungsfelder zu finden, bevor branchenfremde Startups diese Chancen nutzen. Zum einen können mit Hilfe der Blockchain-Technologie branchenfremde Player schnell neue Zahlungssysteme aufbauen. Zum anderen kann die Blockchain-Technologie genutzt werden, um neue Use Cases für Börsenhandel, Abwicklung von digitalen Verträgen und neuartige Verfahren zur dezentralen Beurkundung von geschäftsrelevanten und sensitiven Daten aufzubauen (wie Gesundheitsinformationen oder Grundbucheinträge).
Grundlage dieser neuen Use Cases ist das Konzept einer Blockchain, welche erstmals bei der Kryptowährung Bitcoin zum Einsatz kam. Anstatt die Informationen über Käufe und Verkäufe der Teilnehmer in einer zentralen Datenbank zu speichern, wird beim Ansatz der Blockchain die Information in einer dezentralen Datenhaltung gespeichert, welche auf den verteilten Systemen der Nutzer installiert ist. Beim der Kryptowährung Bitcoin werden zudem die Systeme der User genutzt, um die Integrität der Daten zu prüfen. So gibt es keine zentrale Instanz, welche die Daten manipulieren bzw. kontrollieren kann. Bei der Bitcoin-Blockchain handelt es sich um eine „public Blockchain“, d.h. neue User können sich dem Bitcoin-Netzwerk anschliessen. Es lassen sich aber auch andere Use Cases für private Blockchains z.B. für den unternehmensinternen Einsatz denken.
Im Bitcoin-Netzwerk wird der Blockchainansatz für einen dedizierten Use Case genutzt, nämlich um eine digitale Währung zu erschaffen (Single-purpose). Das Netzwerk „Ethereum“ zeigt auf, dass des auch möglich ist viele verschiedene Use Cases auf einer Blockchain zu realisieren. Im Folgenden sollen ausgewählte Anwendungsszenarien kurz erläutert werden:
In der Startupszene im Bereich der Blockchain-Technologie herrscht eine Aufbruchstimmung und eine gewisse Euphorie, da ausgewählte Player in kurzer Zeit Venture Capitel akquirieren konnten und auch die globalen Banken das Thema für sich entdeckt haben. Die Vielzahl der potentiellen Einsatzgebiete zeigt auch, dass Blockchain und Smart Contracts nicht nur zu Umbrüchen bei Banken und Versicherungen führen kann, sondern der Einsatz in allen Branchen zu neuen Geschäftsmodelle führen kann.
Das KRM wird im Januar 2016 eine Studie zu Smart Contracts und Blockchain publizieren. Weitere Informationen: daniel.burgwinkel@informationgovernance.ch